Jndia Erbacher: Die schnellste Frau Europas im Top Fuel Dragster (#264)
- Karsten Arndt
- 24. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Apr.

Die Schweizerin aus Dornach nahe Basel ist nicht nur Tochter der Drag-Racing-Legende Urs Erbacher – sie ist selbst eine Ausnahmeerscheinung im Motorsport: Top Fuel Europameisterin 2024 und damit die schnellste Frau Europas. Mit über 10.000 PS unter dem Sitz, beschleunigt ihr Dragster in 3,7 Sekunden auf über 520 km/h!
Von Pferdestärken zu Nitro-Power
Ursprünglich war Jndia ein typisches „Pferdemädchen“ – doch dann kam die SMS an ihren Vater: „Ich will Dragster fahren.“ Seither ist sie mittendrin in der brutalsten Motorsportkategorie der Welt: Top Fuel Dragster. Die Lizenz dafür machte sie in den USA, wo sich schon die erste Erkenntnis durchsetzte: Nitromethan ist kein Spielzeug.
Die Faszination Drag Racing
Bei einem Top Fuel Dragster-Rennen geht es um Sekundenbruchteile. Der Lauf dauert weniger als 4 Sekunden, aber der Stress auf Körper und Maschine ist enorm:
0–100 km/h in 0,6 Sekunden
6 G beim Start, -4 G beim Bremsen
Bis zu 80 Liter Nitromethan pro Lauf
Motorzerlegung nach jedem Rennen
Nach jedem Lauf wird der Motor zerlegt – „Wettbewerb im Wettbewerb“ nennt es Jndia. Ihr Team muss in einer Stunde alles auseinander- und wieder zusammenbauen – sonst kein nächster Start.

NitrolympX und Hockenheimring – mehr als nur Motorsport
Besonders emotional ist für Jndia das Heimrennen am Hockenheimring, wo sie regelmäßig bei den NitrolympX antritt. Die Atmosphäre dort beschreibt sie als „ehrlichen Motorsport, familiär und bodenständig“ – genau das, was den Drag-Racing-Zirkus ausmacht.
„0 auf 100 in 0,6 Sekunden. Danach weißt du, dass du lebst.“
Frauenpower mit 10.000 PS
Auffällig: In keiner Motorsportklasse fahren so viele Frauen in der Topkategorie wie im Drag Racing. Jndia sagt selbstbewusst: „Wir Frauen sind halt besser.“ Und in einer Szene, wo es nicht um Sponsoring-Millionen, sondern Leidenschaft geht, zählt Performance. Punkt.

Der Titel und was jetzt?
Trotz nur drei gefahrenen Rennen 2023 sicherte sich Jndia den Europameistertitel. Das Ziel? Noch ein paar Rekorde, weitere Titel – und vielleicht irgendwann ein Abstecher in die USA. Aber: „Ich bin mit Herz und Seele hier in Europa.“
Highlights aus dem Gespräch:
Wie sie als Kind mit dem Pferd unterwegs war – und plötzlich Dragster fahren wollte
Warum eine SMS an ihren Vater Urs Erbacher ihr Leben veränderte
Was eine Dragster-Lizenz kostet – und wie man sie überhaupt macht
Wie sich 6G beim Start und -4G beim Bremsen anfühlen
Warum sie auf der Strecke nicht nur fährt, sondern ständig lenkt
Was bei einem einzigen Lauf an Kosten und Technik dahintersteckt
Weshalb sie einmal mit gebrochenen Wirbeln bis ins Finale fuhr
Und warum sie nie Drag Race gegen Social-Media-Reichweite tauschen würde
Die Folge mit Jndia Erbacher – jetzt anhören:
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