Nachruf von Hans Heyer zum 1. Todestag von Erich Zakowski
- Karsten Arndt
- 1. Nov. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. März
Nun, es ist bereits eine längere Zeit vergangen, die ich auch brauchte, um über meinen Ziehvater und besten Freund, Erich oder Zak, etwas mitzuteilen.

Ich war sein viertes Kind, und es ist mir in bester Erinnerung, wie er mich als Mensch und Rennfahrer aufgenommen hat. Besonders zu meinem Vater, Old Mätt genannt, und meiner ganzen Familie bestand auch eine sehr einzigartige Beziehung.
In der Anfangszeit fuhr ich freitags fast jedes Wochenende von Mönchengladbach in den Westerwald. Meistens kam ich abends kurz vor 12 dort an. Seine Kinder hatte er bereits versorgt, und es stand immer etwas zum Essen bereit. Es wurde meistens über technische Dinge gesprochen, und oft ging es dann direkt zu irgendeiner Veranstaltung, ohne zu schlafen. Bereits während der Fahrt gab es einen unglaublichen Austausch in vielen Belangen. Ich habe erst viel später gemerkt, wie perfekt wir zusammenpassten. Das gleiche galt auch in privaten Bereichen. Die wichtigsten Leute, Helmut Barth, Bruno Bungt und Ernst Hirsch, passten perfekt zusammen.
Ich weiß nicht, wie oft ich fast jede Woche nach Niederzissen fuhr, spät hier weg und noch später nachts zurück. Eine anstrengende, tolle Zeit – ich nannte es Nachtraining. Die Rekorde stehen heute noch. Er hatte immer ein schlechtes Gewissen gegenüber seinen drei Kindern, die er natürlich mit einer Nanny perfekt organisierte. Ich habe ihn immer dafür bewundert, aber auch oft erwähnt, dass er doch etwas härter sein sollte. Egal was auch war, es war bestimmt manchmal nicht einfach, Erich regelte alles – vielleicht zu gut für diese Welt.

„Genieße die Zeit des Erfolges, sie ist die kürzeste in deiner Laufbahn.“
Der Zak und wir alle lebten mit dem geringsten Aufwand das, was damals im Motorsport sehr erfolgreich war. Er sagte einmal zu mir: „Genieße die Zeit des Erfolges, sie ist die kürzeste in deiner Laufbahn.“ Bei ihm war es eine nicht einholbare, sehr lange Zeit. Erich hat mir damals vieles beigebracht, sowohl technisch als auch bei der Abstimmung. Man bedenke, er hat nie seine Rennwagen selbst gefahren. Er konnte von außen erkennen, was der Fahrer und sein Auto machten, und das auch technisch rüberbringen, was zu tun war. Mit meinen Erklärungen passte das immer zusammen. Heute ist meine Aussage dazu: Es ist fast nicht zu glauben. Ich kann mich kaum daran erinnern, dass ich Rennen gefahren bin, bis das Auto nicht für mich neutral abgestimmt war. Meistens bevorzugte ich ein sehr hart abgestimmtes Auto, das auch noch untersteuernd war.
Ich hatte die Gabe, wie mit einem Kart das Auto mit Gas anzustellen und einzulenken, so wenig wie möglich zu rutschen, um dann sehr früh wieder am Gas zu sein. Das Linksbremsen aus dem Kartsport habe ich damals schon immer betrieben. Viele meiner Kollegen kamen damit damals überhaupt nicht zurecht. Heute ist das zwar ähnlich durch die Elektronik nachzuvollziehen, aber während des Fahrens kann man nicht durchzappen, sondern immer erst später. Jede Epoche hat ihre Eigenheiten. Wir mussten ja auch noch schalten usw.
Auf mein Weggehen von Zakspeed möchte ich erst gar nicht eingehen, außer dass ich selbst entscheide, wann ich mit dem Motorsport aufhöre. Es passte mit Ford einfach nicht mehr zusammen. Ich sollte aufhören und mit Turbomotoren in die Formel 1, Arrows und ATS, gehen. Das war für mich überhaupt nicht zu akzeptieren. Es ist nicht gut für ein Team, wenn der Sponsor zu viel mitreden kann. Komischerweise habe ich dann mit Domingos Piedade und Lancia gegen meinen eigenen Mampe Capri die Deutsche Rennsportmeisterschaft gewonnen. Jeder sagte damals: „Genieße die Schadenfreude.“ Bei mir war das überhaupt nicht der Fall. Der Erich war der Erste, der mir sehr herzlich gratuliert hat, und verlieren war bestimmt nicht seine Welt. In meinem Fall freute er sich sogar sehr darüber, allerdings mit einem Seitenhieb in Richtung Ford Köln Niehl. Nichts hätte die Freundschaft zum inzwischen alten Zack trennen können.

Die Formel-1-Zeit hätte er sich sparen können. Dabei darf man nie vergessen: Zakspeed, Meistermacher aus der Eifel, hat einen kompletten Formel-1-Rennwagen einschließlich Motor selbst hergestellt. Das gibt es nur bei Ferrari. Umso mehr, was für eine Leistung! In diesem harten Sport, auch wenn sein Haar dabei noch weißer geworden ist.

Vielleicht jetzt wieder zum traurigen Teil. Der Erich war mein Trauzeuge, und ich habe ihm viel zu verdanken. Ohne ihn wäre ich nie so weit im Motorsport gekommen. Ich habe den Erich in der letzten Zeit teilweise mit meinem Sohn Kenneth besucht. Es ging ihm immer schlechter. Im Dauner Krankenhaus lag er zusätzlich auch noch mit Corona, auch sein Lebenswille hatte sich deutlich verändert. Zuerst auf der Rückfahrt konnten wir beide fast nicht sprechen. Dem Kenneth, der besonders geknickt war, habe ich gesagt: „Der Zak ist ein Stehaufmann. Was der so alles erlebt hat, der schafft das schon wieder wie immer.“ Er antwortete: „Ich glaube, das ist das letzte Mal, dass wir ihn gesehen haben.“ Der Erich hat das trotzdem geschafft, auch dank Philipp, der sich besonders um ihn gekümmert hat.
Zuletzt in seinem Haus, wenige Tage vor seinem Tod, merkte der weise, in die Jahre gekommene Erich, der auch, was die wenigsten Menschen wussten, eine sehr sensible Ader hatte, dass ich mich auch verabschieden wollte. Er war sehr traurig, und ich werde seine Worte nie vergessen, aber das gehört einfach nicht hierhin. Es war fast so, als hätten wir über Dämpfer und Federn wie so oft geredet, aber auf einer völlig anderen Ebene hoch zwei. Ich musste erkennen, dass er sehr müde war und nicht mehr konnte. Auch meine Rückfahrt werde ich nie vergessen.
Eine große Beerdigung fand nicht statt. Mir wurde mitgeteilt, dass der Erich dies so wollte. Ich kann es fast nicht glauben. Am zweiten Weihnachtstag, an seinem Grab, blieb mir fast die Luft weg. Es steht mir nicht zu, aber ich sage meine Meinung dazu. Der Tyrell aus der Eifel wurde, weil er es so wollte, ohne seine engsten Freunde und all die Leute, die ihn jahrelang begleitet haben, direkt an seiner Rennstrecke in Nürburg hinter der Kirche beigesetzt. Ich glaube, dass er hier seine verdiente Ruhe gefunden hat.
Leute, geht ihn besuchen, er hat es wirklich verdient.

Fotos: © Privat, Wolfgang Wilhelm
Ich habe mit Hans Heyer auch ein Video zum ersten Todestag von Erich Zakowski aufgenommen:
Erich Zakowski ist ein brillanter Sportler und Motorsport-Enthusiast. Sein Beitrag zur Entwicklung des Rennsports, seine unglaubliche technische Intuition und seine Fähigkeit, erfolgreiche Rennteams aufzubauen, werden uns für immer in Erinnerung bleiben. Seine Freundschaft mit anderen Sportlern, seine Bereitschaft, Wissen zu teilen und seine Unterstützung für sein Team machten ihn zu einer Legende auf seinem Gebiet.
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